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vom Forum e.V.

Die Amplexus-Gruppe ist wieder am angestammten Platz.


Lange Monate hindurch war die Nische an der rückwärtigen Wand im Treppenhaus der Abtei leer. Jetzt ist sie wieder mit der barocken Amplexus-Gruppe gefüllt.

Rechtzeitig vor Ostern ist die Konservierung und Restaurierung beendet worden Die Figuren sind wieder nach Marienstatt zurückgekehrt.
Die Arbeiten der Restauratorin Sarah Renn aus Euskirchen an den Lindenholzfiguren waren umfassender als zunächst gedacht.
 (Foto: Sarah Renn) (Foto: Sarah Renn) Denn bei genauer Untersuchung nach der Entwurmung hatte sich herausgestellt, dass die Figuren und dabei insbesondere die Bernhard-Darstellung und der Bienenkorb ganz massiv durch den Wurmbefall beschädigt worden waren. Im unteren Bereich und der Standfläche war stellenweise das Holz so zersetzt, dass es ergänzt bzw. ersetzt werden musste. Es war also höchste Zeit zu handeln. Ermöglicht wurde die Maßnahme durch die maßgebliche finanzielle Unterstützung des Forums Abtei Marienstatt.
 Bei den Arbeiten gab es neue Erkenntnisse zur Geschichte der Figurengruppe und deren früherem Aussehen. Unter der einfarbigen heutigen Sichtfassung fanden sich die Reste einer mehrfarbigen Altfassung. So war das Gewand von Bernhard von Clairvaux ursprünglich hellblau und die Hautpartien hell rosafarben. Diese Farbe zeigte auch die Christusfigur. Die frühere Farbgebung ähnelt der der Apostelfiguren, die ja – wie wohl auch die Amplexus-Gruppe – Ausstattung der Klosterkirche waren.
Im Rahmen der in vielen einzelnen Schritten durchgeführten Arbeiten mussten die Fassung und die geschädigten, aber erhaltungsfähigen Holzteile gefestigt sowie die Oberflächen gereinigt werden. Die Verbindung des angesetzten rechten Arms des hl. Bernhard hatte sich durch den Schädlingsbefall von der übrigen Skulptur gelöst. Der Arm musste wieder mittels Leims und einer neuen Armierung befestigt werden. Fehlstellen und Risse wurden gekittet. Das betraf insbesondere den von oben nach unten durchgehenden Riss im Christuskörper. Wie erwähnt ist auch die Standfläche der Bernhard-Figur erneuert worden. Sie wurde aus Eichenholz gefertigt. Zum Ende wurde die Gruppe farblich retuschiert und zur Konservierung lasiert.
Die Arbeiten können nur als gelungen bezeichnet werden. Sie schenken der Figurengruppe noch viele weitere Jahre und den Betrachtern Freude.
 (Foto: Sarah Renn) (Foto: Sarah Renn) So ist jetzt die Vision des hl. Bernhard mit seinem Attribut, dem Bienenkorb, wieder in der Abtei sichtbar und beeindruckt in der künstlerischen Umsetzung und vor allem in der religiösen Aussage: Christus wendet sich den Menschen zu, wenn diese es zulassen: Christus am Kreuz hat seine Arme vom Holzbalken gelöst und beugt sich mit offenen Händen zum hl. Bernhard hinunter, während Bernhard selbst seine Arme zu Christus erhebt.
Denkt man sich die Situation weiter, so folgt eine Umarmung.


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